22.10.2025
Die Gemeinde Reinach rechnet im Budget 2026 mit einem Defizit von CHF 2.8 Mio. Der Fehlbetrag im Vergleich zum Vorjahr (Budget 2025: CHF -7 Mio.) fällt deutlich geringer aus, weil der Gemeinderat eine Erhöhung des Steuerfusses beantragt. Die finanzielle Lage bleibt trotzdem angespannt.
Die umfassenden Sofortmassnahmen, die der Gemeinderat im Frühling 2025 beschlossen hatte, zeigen zwar Wirkung: Im Rechnungsabschluss 2025 wird mit Einsparungen von CHF 1.5 Mio. gerechnet und im Budget 2026 sollen diese sogar auf CHF 2.5 Mio. ansteigen. Aber sie reichen noch nicht. Trotz anhaltendem Kostendruck – insbesondere in den Bereichen Gesundheit (+ CHF 1.036 Mio.) und familienergänzende Betreuung (+ CHF 0.388 Mio.) – konnte der Gesamtaufwand stabil bei CHF 119 Mio. gehalten werden. Demgegenüber fällt der Anstieg im Bildungsbereich mit + CHF 0.233 Mio. moderat aus.
Gemeinderat musste unliebsame Massnahme beantragen
Um das strukturelle Defizit langfristig nachhaltig zu verbessern, beantragt der Gemeinderat eine Erhöhung des Steuerfusses. Dieser soll für die natürlichen Personen, mit Blick auf die anderen Gemeinden, auf 58.5 Prozent per 1.1.2026 erhöht werden. Diese Steuererhöhung entlastet das Gemeindebudget jährlich um rund CHF 4 Mio..
Gesetzlich vorgeschriebene Kosten machen den Hauptteil der Ausgaben aus
Die Bildungskosten und die Kosten für die Pflege und Betreuung der älteren Bevölkerung Reinachs steigen parallel zur demografischen Entwicklung. Somit sind in den vergangenen zehn Jahren durch die wachsenden Bevölkerungszahlen die Ausgaben in den Bereichen Bildung und Gesundheit um CHF 19 Mio. gestiegen – dem stehen lediglich CHF 10 Mio. Mehreinnahmen bei den Steuern gegenüber. Die Lücke von CHF 9 Mio. konnte bisher nicht kompensiert werden.
Die Investitionen der letzten Jahre – darunter das Schulhaus Surbaum und das Haus der Musik, beides Projekte, zu denen die Reinacher Stimmbevölkerung deutlich JA gesagt hatte – mussten weitgehend fremdfinanziert werden. Infolgedessen liegt die Verschuldung aktuell bei rund CHF 125 Mio..
Investitionsstopp 2026 – Fokus auf Konsolidierung
Für das Jahr 2026 sind keine neuen grösseren Investitionen geplant. Das Haus der Musik wird abgeschlossen und im März 2026 in Betrieb genommen. Alle übrigen Projekte wurden verschoben, gekürzt oder gestrichen. Die Nettoinvestitionen im Jahr 2026 belaufen sich auf lediglich CHF 2.8 Mio. Das soll die Finanzlage mittelfristig ebenfalls entspannen.
Gemeinderat entwickelt zurzeit eine «Finanzstrategie 2027+»
Parallel zur laufenden Haushaltskonsolidierung entwickelt der Gemeinderat sorgfältig eine umfassende «Finanzstrategie 2027+». Diese bildet die Grundlage für weitere Massnahmen, die dem Einwohnerrat zur Beschlussfassung zu gegebener Zeit vorgelegt werden sollen.
Im Zentrum stehen:
− Weitere Kostensenkungen, wo nötig auch mit Leistungsabbau
− Erhöhung der Einnahmen durch gezielte Massnahmen
− Priorisierung von Projekten und Investitionen
Der Gemeinderat ist sich bewusst, dass grössere Einsparungen nicht ohne gravierende Einschnitte möglich sind. Gleichzeitig gilt es, die Attraktivität der Gemeinde für Einwohnerinnen, Einwohner und Unternehmen zu erhalten.
Gemeinderat will die Handlungsfähigkeit langfristig sichern
Der Gemeinderat ist entschlossen, die Finanzen wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Nur mit einer Kombination aus verantwortungsvollem Sparen, gezielten Investitionen und ausreichenden Einnahmen lässt sich die finanzielle Handlungsfähigkeit langfristig sichern. Die kommenden Jahre werden herausfordernd – doch sie bieten auch die Chance, die Finanzpolitik der Gemeinde nachhaltig und zukunftsorientiert neu auszurichten.
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