Eine Käferwiege für den Eichenbock

16.01.2024

Der Eichenbock zählt zu den äusserst seltenen Käferarten. Der Käfer ist in der Schweiz geschützt und vom Aussterben bedroht. Um seinen Fortbestand zu unterstützen, hat das Forstrevier Angenstein in Kooperation mit der Gemeinde Reinach und der Bürgergemeinde Reinach sogenannte Käferwiegen im Rüttener Wald errichtet.

Am Anfang dieses Projekts stand ein ökologisches Erdbeben: Ein eingeschleppter Pilz hat den Eschenbestand ab 2018 zum Einbrechen gebracht. Die Esche war in der Region bis dahin einer der häufigsten Waldbäume. Auch im Rüttener Wald mussten aufgrund des Pilzbefalls viele Bäume gefällt werden, ein Verlust an Lebensraum, der sich auch auf die Tierwelt auswirkt. So verlieren u.a. viele Tot- und Altholz bewohnenden Insekten ihren Lebensraum.

Daraufhin sind als Ersatz der Esche neben rund 400 Traubeneichen auch zahlreiche andere Baumarten gepflanzt worden, die als besonders wertvoll, widerstandsfähig und klimarobust gelten. Bis diese Bäume gross sind, erreicht zudem viel mehr Licht den Waldboden, was für lichtliebende Lebewesen ein grosses Potential darstellt. Zu diesen gehört auch der Eichenbock. Dieser Käfer lebt als Larve mehrere Jahre im Holz alter Eichen und ernährt sich von deren Totholz. Schwindende Lebensräume und der Verlust von alten Bäumen tragen dazu bei, dass der Käfer heutzutage akut bedroht ist. Um den Fortbestand des Eichenbocks zu unterstützen, errichtete das Forstrevier Angenstein zusammen mit dem Biologen Lukas Merkelbach im Auftrag der Gemeinde Reinach deshalb eine der ersten Käferwiegen als Ersatzlebensraum. Diese Wiegen bestehen aus einer Grube, die mit knapp bis zur Hälfte im Boden vergrabenen Eichenstammstücken kreisförmig umstellt ist. Die Grube selbst ist mit Eichenschnitzeln gefüllt, die eine konstante Feuchtigkeit aufrechterhalten und den Käferlarven damit ein für ihre Entwicklung passendes Klima bieten. Die Wiege schafft so eine menschlich erstellte ökologische Infrastruktur, wo alte und als Lebensraum wertvolle Bäume wegfallen.

Heute, fünf Jahre nach der Errichtung dieser Wiegen, sind diverse Frassgänge im Holz festgestellt worden, was darauf hindeutet, dass der neu geschaffene Lebensraum von den Larven angenommen wurde. Die Errichtung der Käferwiege trägt somit dazu bei, den gefährdeten Eichenbock hier zu erhalten. Ausserdem dienen die Wiegen auch diversen anderen Arten, wie beispielsweise dem Hirschkäfer oder der Erdkröte, als wertvoller Lebensraum.


Die Käferwiege im Gebiet Rüttenen unterstützt den Fortbestand des Eichenbocks.
Die Käferwiege im Gebiet Rüttenen unterstützt den Fortbestand des Eichenbocks.

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