Die Spitex Region Birs will sich vermehrt für Demenzkranke einsetzen

Vielfach ist es so, dass die Spitex bei Demenzkranken erst zum Einsatz kommt, wenn die Krankheit schon fortgeschritten ist, Pflege im engeren Sinne notwendig wird oder betreuende Angehörige an ihre Grenzen kommen. Die Fachwelt ist sich jedoch einig, dass eine frühzeitige fachliche Begleitung für alle Beteiligten eine grosse Orientierungshilfe wäre und den Verbleib zu Hause wirksam unterstützen könnte. Nach der Diagnose «Demenz» sind die Betroffenen und ihre Angehörigen üblicherweise auf sich allein gestellt. An diesem Punkt setzt ein neues Projekt der Spitex Region Birs ein.

Das Projekt verfolgt drei Hauptziele. Erstens soll frühzeitig, also z.B. bereits nach einer Diagnose in der Memory Clinic, ein «Demenz-Coach» beratend zum Einsatz kommen, ein Entlastungs-Netzwerk zusammenstellen und über den ganzen Verlauf der Krankheit als Ansprechperson wirken. Zweitens soll bei Demenzkranken vermehrt das gleiche Personal zum Einsatz kommen und damit das Vertrauensverhältnis verbessert werden. Dies wird in einem 365-Tage-Betrieb nicht einfach sein. Und drittens muss die Zusammenarbeit mit anderen ambulanten Dienstleistern von der Haushalthilfe bis zur Fusspflege intensiviert werden. Das Projekt steht zwar erst am Anfang. Aber die Spitex Region Birs muss das Rad nicht neu erfinden. Es gibt in der Schweiz bereits einige Vorbilder, so zum Beispiel bei der Spitex der Region Interlaken, einer Region mit 28'000 Einwohnerinnen und Einwohnern.

Das Projekt der Spitex Region Birs steht im Einklang mit den Bestrebungen der Alterskommission Reinach um mehr Zusammenwirken der Dienstleister im ambulanten Bereich. Die drei grossen Reinacher Altersorganisationen (Altersverein, Betagtenhilfe und Senioren für Senioren) wollen inskünftig verstärkt zusammenarbeiten. Dazu hilft mit, dass nun alle Präsidentinnen und Präsidenten dieser Vereine in der Alterskommission vertreten sind.