20.05.2025
Wie die Geburt, gehören Abschiede und Trennungen und die damit verbundene Trauer zum Menschsein. In unserer schnelllebigen Zeit wird jedoch Trauernden oft keine Zeit gelassen, den Verlust zu bewältigen.
Nach dem Verlust eines geliebten Menschen, sei es durch Tod oder Trennung, ist es für Zurückgebliebene nicht einfach, wieder ins normale Leben zurückzufinden. Trauernde sollten sich Zeit nehmen, um ihre Trauer zu leben. Dabei hilft der Austausch mit anderen Menschen, die in einer ähnlichen Situation sind. Eine Möglichkeit dazu bieten die sog. Trauercafés. Café genannt wegen der Offenheit: man kann ohne Anmeldung und Verpflichtung kommen, darf zuhören, erzählen, weinen, schweigen und etwas trinken.
Pfarrerin Gabriella Schneider leitet mit grossem Einfühlungsvermögen das Trauercafé der reformierten Kirche Reinach. Im Gespräch sagte sie: «Wir beginnen jeweils in der Mischeli-Kirche mit einem kurzen Input. Anschliessend besteht die Möglichkeit zur offenen Diskussion, bevor wir den Nachmittag im Bistro Glöggli gemeinsam ausklingen lassen. Eingeladen sind alle, egal, ob sie gerade neu von Trauer betroffen sind oder schon längere Zeit damit leben». Teilnehmen können alle Trauernden, also nicht nur Mitglieder der Reformierten Kirche. Das nächste Trauercafé findet am Dienstag, 17. Juni, 15.30 Uhr in der Mischeli-Kirche statt. Die weiteren Daten werden auf der Website publiziert.
Annemarie.Z. (Name geändert) hat eine schwere Zeit hinter sich. Sie hat ihren Mann zu Hause gepflegt, den Umzug in eine altersgerechte Wohnung allein durchgeführt. Dann die aufreibende Suche nach einem Pflegeplatz und schliesslich der Tod ihres Mannes. Sie schreibt über ihren ersten Besuch im Trauercafé: «Zu Beginn hörten wir ein besinnliches Musikstück. Gabriella verteilte jedem ein Blatt mit einem Gedicht – und das war an diesem Oktobertag so treffend – von einem Baum, der nun alle Blätter verloren hat und traurig im Nebel steht. Mit diesem Bild vor Augen eröffnete Gabriella das Gespräch mit der Frage «fühlt ihr euch auch so?» Es blieb lange still, aber plötzlich fingen die Gespräche an mit Erzählungen, Emotionen zu den eigenen Trauererlebnissen, dem plötzlichen Alleinsein, so viel Bewegendes. Es wurde auch geweint, aber es herrschte eine unglaubliche Verbundenheit. Einige sagten auch nichts...... Gabriella liess diese Gefühle mit viel Verständnis zu und fand immer wieder wunderschöne Übergänge, um uns Kraft, Trost und neue positive Anstösse und Gedanken zu geben. Ich fühlte mich sehr wohl in diesem Kreis».
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